
Unsere Highlights - Barock und Rokoko
Unsere Highlights - Barock und RokokoSekretär von Marie Antoinette

Sekretär von Marie Antoinette
Paris um 1780
Marie Antoinette, Maria Theresias jüngste Tochter und Gattin des französischen Königs Ludwig XVI, pflegte einen betont luxuriösen Lebensstil. Zu den Kunsttischlern, die sie mit der Fertigung von Möbeln beauftragte, zählte Adam Weisweiler. Von ihm stammt dieser zierliche Sekretär, dekoriert mit vergoldeten Messingbeschlägen und Medaillons aus Biskuit-Porzellan.
© BMobV, Foto: Lois Lammerhuber
Tapetenfragmente aus Schloss Hof

Tapetenfragmente aus Schloss Hof
Indien, Ende 17. Jahrhundert
Prinz Eugen von Savoyen, der als Feldherr in habsburgischen Diensten zu beträchtlichem Wohlstand kam, ließ sich in den 1720er Jahren im Marchfeld mit Schloss Hof einen Landsitz errichten. Kostbare indische „Chintzen“ - handbedruckte oder bemalte sowie gewachste Baumwollstoffe - zur Bespannung von Wänden und Sitzmöbeln verliehen den Räumen ein exotisches Ambiente.
© BMobV/SKB, Foto: Lois Lammerhuber
Kabinettschrank, Pietra-Dura-Technik

Kabinettschrank, Pietra-Dura-Technik
Augsburg/Florenz, 17. Jahrhundert
Einer im Rokoko europaweiten Mode folgend, hatte auch Maria Theresia eine Vorliebe für „indianisches“ Kunsthandwerk, womit sie neben Porzellanen vor allem ostasiatische Lackarbeiten oder deren Imitation meinte. Von besonderer Qualität galten japanische Lackarbeiten wie dieser Kabinettschrank, gestaltet in sogenannter „taka-maki-e“-Technik mit Golddekor-Relief auf Schwarzlackgrund.
© BMobV, Foto: Lois Lammerhuber
Schreibtisch Maria Theresias

Schreibtisch Maria Theresias
Mailand 1770-1773
Der Schreibtisch war ein Geschenk von Ferdinand Karl an seine Mutter Maria Theresia. Er war Statthalter im Herzogtum Mailand. Das Möbel, stilistisch zwischen Rokoko und Klassizismus stehend, stammt vom lombardischen Kunsttischler Giuseppe Maggiolini. Er machte sich vor allem mit kunstvollen Einlegearbeiten aus einer Vielzahl von Holzarten einen Namen.
© BMobV, Foto: Lois Lammerhuber
Spieltisch für Kaiser Karl VI und Elisabeth Christine

Spieltisch für Kaiser Karl VI und Elisabeth Christine
Wien um 1710
Es dürfte sich um ein Geschenk zur Vermählung des späteren Kaiser Karl VI. mit Elisabeth Christine von Braunschweig-Wolfenbüttel handeln. Entsprechend prunkvoll ist die Ausführung des Spieltisches in barocken Formen aus schwarz gebeiztem Birnbaumholz mit einer Platte in sogenannter Boulle-Einlegetechnik. Am Wiener Hof waren Glücksspiele Teil des alltäglichen Amüsements.
© BMobV, Foto: Marianne Haller
Nichts auf der Welt, keine Diamanten bedeuten mir etwas, nur was aus Indien kommt, (…) das ist das Einzige, was mir Freude macht. (Maria Theresia über ihre Vorliebe für asiatisches Kunsthandwerk)
Klein und schmächtig, das war das Erscheinungsbild von Prinz Eugen, Österreichs berühmtem, in Paris geborenen Feldherrn. Maria Theresia hingegen war eine in ihrer Jugend gefeierte Schönheit, später eine stattliche, ja opulente Frau. Er trug im Feld ebenso wie in seinen Prunkräumen ein altes, speckiges Lederwams, gespickt mit Schnupftabakspuren, sie liebte knisternde Seide, kostbare Spitze und Brokat.
So unterschiedlich die beiden auch waren, eines verband sie: Die Liebe zu prunkvollen Schlössern und kostbarem Interieur, zu erlesenen Möbeln und luxuriösen Kunstgegenständen.
Auch wenn Maria Theresia nach ihrem Regierungsantritt 1740 im Vergleich zum tonangebenden französischen Hof auf eine „bescheidene Haushaltsführung“ drängte, achtete sie bei Einrichtungen auf Repräsentativität und entwickelte darüber hinaus eine Leidenschaft für alles „Indianische“, speziell für chinesische und japanische Lackarbeiten, wie sie damals europaweit in Mode waren.
Im Hofmobiliendepot beleuchtet Mobiliar aus dem Besitz Prinz Eugens sowie vom Wiener Hof mit zeittypisch markant geschwungenen Linien, bauchigem Korpus und vergoldeten Beschlägen die schillernde Zeit des Barock und Rokoko. Eine Epoche, die von grausamen Kriegen und erbitterten Machtkämpfen geprägt war, aber auch von hohem Kunstsinn und einem höchst ästhetischen Lebensstil.
