
Unsere Highlights - Wiener Moderne
Unsere Highlights - Wiener ModerneStuhl für das Café Museum, Adolf Loos

Stuhl für das Café Museum, Adolf Loos
Wien, 1899
Der Auftrag zur Ausstattung des Café Museum am Karlsplatz gab Adolf Loos Gelegenheit, seine Einrichtungsideen auch für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Für die Bestuhlung griff er auf Serienmodelle der Firma J. & J. Kohn zurück. Dessen rötliche Beizung kontrastierte mit der hellgrünen Wandbespannung.
© BMobV, Fritz Simak
Möbel aus der Wiener Postsparkasse, Otto Wagner

Möbel aus der Wiener Postsparkasse, Otto Wagner
Wien um 1904-1906
Mit der Postsparkasse am Stubenring schuf Otto Wagner einen für die moderne Architektur des 20. Jahrhunderts wegweisenden Bau, dessen Inneres ganz auf Zweckmäßigkeit ausgerichtet ist. Auch hochmodernes Aluminium kam zum Einsatz. All jene (Sitz-)Möbel, die in großer Zahl benötigt wurden, entwarf Wagner für die Ausführung in Bugholztechnik, die den Firmen Thonet und Kohn oblag.
© SKB/BMobV, Foto: Lois Lammerhuber
Fauteuil „Sitzmaschine“ Nr.670, Josef Hoffmann

Fauteuil „Sitzmaschine“ Nr.670, Josef Hoffmann
um 1905
Dieser aus Bug- und Sperrholz konstruierte Armlehnstuhl mit verstellbarer Rückenlehne ist als „Sitzmaschine“ in die Designgeschichte eingegangen. Der Entwurf entstand in Zusammenarbeit von Architekt Josef Hoffmann, einem Hauptvertreter der Wiener Moderne um 1900, mit der Firma J. & J. Kohn, die als wichtigster Konkurrent von Thonet das Bugholzmöbel innovativ weiterentwickelte.
© BMobV, Foto: Lois Lammerhuber
Stuhl Nr. 14, Gebrüder Thonet

Stuhl Nr. 14, Gebrüder Thonet
Wien, um 1855
Mit der von ihm entwickelten Bugholztechnik schlug Michael Thonet Mitte des 19. Jahrhunderts ein neues Kapitel der industriellen Möbelfertigung auf. Als billigstes und am häufigsten verkauftes Modell wurde der Stuhl Nr. 14 zum „Konsumsessel“ schlechthin. Er tauchte erstmals 1859 in einem Katalogblatt auf. Unser seltenes Exemplar ist noch teils in älterer Schichtverleimtechnik gefertigt.
© BMobV,
Elefantenrüsseltisch, Entwurf von Max Schmidt

Elefantenrüsseltisch, Entwurf von Max Schmidt
Wien um 1900
Der Tee- oder Beistelltisch wurde nach den elefantenrüsselartigen Beinen benannt. In die Tischplatte wurden Kacheln oder Steine als Abstellflächen eingefügt. Der Tisch wurde von Adolf Loos bereits in seinen frühen Wohnungseinrichtungen verwendet © BMobV, Foto: Lois Lammerhuber
Evolution der Kultur ist gleichbedeutend mit dem Entfernen des Ornamentes aus dem Gebrauchsgegenstande. (Adolf Loos)
Die „Sitz-Maschine“ von Josef Hoffmann, die Möbel aus Otto Wagners Postsparkasse oder der Fauteuil „Knieschwimmer“ von Adolf Loos: Diese Möbel markieren den Aufbruch in eine neue Zeit. Sie stehen für Revolution und Provokation, für den Bruch mit dem Althergebrachten. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war das auch dringend notwendig. Um diese Zeit schwankte die Habsburger-Monarchie zwischen Schönheit und Abgrund.
Der schwülstige Historismus der Ringstraßenzeit hatte gehörig Staub angesetzt, der Kaiser war alt geworden, er stand allem Neuen skeptisch gegenüber. Jetzt galt es, in Kunst, Architektur und Design verkrustete Strukturen durch neue mutige Ideen und Entwürfe abzulösen. 1897 gründete eine Gruppe progressiver Künstler und Architekten um Gustav Klimt die Secession. Damit war die Wiener Moderne geboren. Wagner, Hoffmann und Loos wurden zu ihren Wegbereitern. Sie schufen nicht zuletzt unter Weiterentwicklung des Bugholzmöbels jene neue, kreative Formgebung, deren Impulse bis heute ausstrahlen. Freilich: Den alten Kaiser hat das nicht gefreut...